Video

Die niederschwellige Verfügbarkeit einer Kamera eröffnet unzählige Perspektiven fürs Lernen mit Videos: dokumentieren, erklären, erzählen, gestalten…

Allgemein

Zu einzelnen Filmtechniken gibt es weiterführende Beiträge:

> Erklärvideo
> Stop Motion

Genauso kann aber Video als Informationsquelle genutzt werden. Auf YouTube, v.a. aber auf speziellen schulischen Kanälen wie SRF MySchool oder Sendung mit der Maus finden sich didaktisch hervorragend gemachte Videos, die sich sehr gut in den Unterricht integrieren lassen.
> Mit Videos Lernen

Video ist aber nicht nur ein Werkzeug oder ein Informationskanal, sondern sollte auch als Thema aufgegriffen werden: Gestaltungsmittel, Genres, Funktion usw.
> Thema «Film»

Einsatzbereiche und Unterrichtsideen

Zyklus 1

Egal wie gross oder klein ein Medienprojekt ist, egal ob mit den Boardmitteln oder zusätzlich installierten Apps gearbeitet wird: In erster Linie geht es bei der Lehrplan 21-Kompetenz “Medien und Medienbeiträge produzieren” darum, aktives Medienhandeln zu initiieren. Zusätzlich werden dabei; nicht nur bei Gruppenarbeiten, zahlreiche überfachliche Kompetenzen gefördert.

Dies trifft auch auf den Umgang mit der Mediensprache “Film” zu. Ein gut gemachtes Erklärvideo zu einem NMG Thema (von der Lehrperson selber hergestellt, via Youtube oder ein Ausschnitt aus einer Kinderwissenssendung) kann als Werkstattposten oder im Klassenunterricht wunderbar eingesetzt werden, um in ein Thema einzusteigen. Die Königsvariante wäre anschliessend, mit dem erworbenen Wissen (nach Abschluss eines Themas) selber ein Erklärvideo oder einen Trickfilm herzustellen.

Ideen:

Erklärvideo: Bereits 1. Kindergartenkinder können vor der Kamera erklären, wie sie etwas machen und worauf sie dabei achten (in der Bastelecke, Anleitung zu einem Spiel, Experimentierkiste etc.). Natürlich ist es sehr motivierend, wenn diese Videos anschliessend wieder im Unterricht z.B. beim Freispiel eingesetzt werden (mittels QR-Code).

Werbeclips: Die Lernenden beschäftigen sich eine Woche lang mit dem Thema (Fernseh-)Werbung. Zum Abschluss der Einheit werden in Gruppen eigene Werbespots produziert.

Aus der Kiste: Hier wird an der Thematik Realität/Fiktion und filmische Gestaltungsmittel gearbeitet. Eine grosse Kiste wird im Schulzimmer vor einer fix installierten Videokamera (oder Tablet auf Halterung) aufgestellt. Jedes einzelne Kind steigt in die Kiste und dann wird jeweils die Aufnahme gestartet. Das jeweilige Kind steigt aus der Kiste, sagt vielleicht kurz seinen Namen und was es besonders gut kann oder lernen möchte und läuft anschliessend zur Kamera und stoppt die Aufnahme. Danach steigt das nächste Kind in die Kiste und das Kind, welches vorher an der Reihe war, startet wieder die Aufnahme usw. Der daraus resultierende Effekt, dass alle Kinder in einer einzigen Kiste Platz hatten, erstaunt nicht nur die kleinen Filmproduzenten und -produzentinnen.

StopMotion: Die Kinder lieben es, Trickfilme selber zu machen. Hier kann mit diversen Ausgangsmaterialien gearbeitet werden: Knete, Lego, Kappla oder auch selbst gezeichnete Hintergrundbilder und Protagonisten.

Legevideo: Zuerst malen die Kinder mit Wasserfarben einen Hintergrund und mit Farbstiften können sie dann Akteure zeichnen. Indem sie nun ihre selbst erfundene Geschichte in der App Stop Motion Schritt für Schritt fotografieren und dabei die Figuren immer wieder ein wenig verschieben, entsteht ein Trickfilm (Beispiele von Kindergartenkinder veröffentlicht von der PHSZ).

Kartontheater: Sogenannte “Schuhschachtel-Theater” werden oft sehr liebevoll und zeitintensiv von den Kindern selber hergestellt. Wird die Aufführung einer selbstausgedachten und eingeübten Geschichte gleichzeitig gefilmt, kann man die entstandenen Produkte immer wieder betrachten, in einen digitalen Adventskalender einbinden oder am Elternabend zeigen.

Weitere Ideen findet ihr auf dem Blog der PH St. Gallen.


Zyklus 2

Viele Unterrichtsideen aus dem Zyklus 1 können ohne weiteres im Zyklus 2 durchgeführt, erweitert oder vertieft werden. Was sicherlich neu dazu kommt, ist die Bearbeitung von Videoaufnahmen. Dies braucht eine Einführung in ein entsprechendes Tool.

Lernen mit eigenen Videos: SuS nutzen mittlerweile sehr oft Videos um zu lernen (YouTube usw.) Warum also nicht auch im Unterricht? SuS können eigenen Lernsequenzen filmen und analysieren. So z.B. einen Vortrag filmen, Experiment filmen, Bewegungsabläufe im Sportunterricht filmen.

Videotutorial: Mit Hilfe von Anleitungen können SuS selbstständig in ihrem eigenen Tempo arbeiten. Mit Videotutorials ist dies auf eine sehr einfache Art und Weise möglich (Faltanleitungen, Häkelanleitungen usw.) SuS können eigene Tutorials erstellen und den anderen SuS zugänglich machen. Die SuS suchen ein eigenes Talent oder etwas was schon immer lernen wollten. Sie üben das über einige Wochen. Anschliessend stellen sie ein Videotutorial her (Fussballtricks, Gebärdensprache usw.) Darin erklären sie, wie die einzelnen Schritte sind, was dabei zu beachten ist und geben hilfreiche Tipps. Zum Schluss können die SuS andere Tutorials anschauen und üben.

Kurzfilme erstellen: Kurzfilme können einen anderen oder tieferen Einblick in eine Thematik geben. SuS sollen z.B.ihren Schulweg filmen (auf wen treffen sie, wo gehen sie entlang, gehen sie alleine oder mit anderen SuS). Oder die SuS filmen eine thematische Entwicklung z.B. Entwicklung in einem neuen Mathematikthema (wie startet die SuS, wo sind die Schwierigkeiten, wie sieht es am 2. Tag aus).

Erweiterte filmische Arbeitstechniken einsetzen: Filmische Arbeitstechniken sind vor allem im Projektunterricht sehr gut einsetzbar. Diese Techniken können nicht nur spielerisch angewendet werden, sondern auch inhaltlich und themenbezogen eingesetzt werden. Greenscreen als Möglichkeit eine Nachrichtensendung zu einem Thema aufzuzeichnen (Vortrag über ein Land). Stop Motion sowie auch Legefilme als Erklärung eines Naturphänomens (Vulkan). Weiter Einsatzmöglichkeiten:

Legefilm

  • Abläufe erklären (Wetterphänomen)
  • Erklärungen (Rechnungen usw.)

Stop Motion

  • Anleitungen (Basteln, Bauen)
  • Dokumentation (Pflanzen am Wachsen beobachten, Raupen verpuppen)

GreenScreen

  • Vorträge (Reise an einen Ort, zu einem Tier)
  • Nachrichtensendung (Wetter vorstellen usw.)

Zyklus 3

Alle Szenarien aus Zyklus 2 können in angepasster Form auch an der Sekundarstufe eingesetzt werden.

Im Zyklus 3 könnte als Vorbereitung eines umfangreicheren Filmprojekts das Medium «Film» selber thematisiert werden. Informationen dazu findest du hier: Film

Tipps und Links

https://www.schabi.ch/seite/video
Empfehlenswerte Linkliste

Apps und Tools

iMovie

Für kleinere Filmprojekte ist iMovie hervorragend geeignet. Filmclips, Fotos, Musik, Titel und Audioaufnahmen können mit Leichtigkeit zu einem Filmprojekt kombiniert werden. Interessant ist auch die Trailerfunktion: Dank den professionellen Vorlagen hast du im Nu eine attraktive Zusammenfassung einer Geschichte oder eines Sachverhalts zusammengestellt.

Seite für Lernende: https://ipadschule.ch/imovie/


Clips

Clips ist quasi Kamera und iMovie in einem und eignet sich sehr gut für witzige Filmprojektchen und kurze Erklärvideos. Ähnlich wie bei Messengerdiensten wird das Video einfach aufgezeichnet, solange man die Aufnahmetaste gedrückt hält. Die App besticht durch unzählige Effekte und Elemente, mit denen man das Video anreichern kann.
> weitere Infos zu Clips

Seite für Lernende: https://ipadschule.ch/clips/


Adobe Spark Video

Adobe Spark Video ist wohl die einfachste Möglichkeit, um Inhalte zu einem attraktiven Video zusammenzustellen. Für die Nutzung wird allerdings ein Adobe-Account (gratis) benötigt. Wie bei Powerpoint oder Keynote besteht der Film aus einzelnen Folien, die Fotos, Texte oder Videoclips enthalten können. Jede Folie kann sehr einfach mit einem Audiokommentar besprochen werden. Bei Bedarf lässt sich der Film mit einem professionellen Soundtrack unterlegen. 
> Weitere Infos zu Spark

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